Nachdem man sich auf die Maschine ohngefähr so
gesetzt hat, wie es die anliegende Figur zeigt, lege man
mit etwas vorgerichtetem Körper die Arme, mit weit von-
einander entfernten Ellenbogen, fest auf das Balancirbrett
auf, und suche sich dadurch mit der Maschine im Gleich-
gewicht zu erhalten, indem man immer da sanft hinunter-
drückt, wo das Brettchen anfangen will, in die Höhe zu
steigen. Mit den Händen halte man die sehr leicht in Be-
wegung zu setzende Leitstange, um den Gang nach
Gefallen zu dirigieren, doch so, daß das Rad wo möglich
auf einer festen Linie der Straße gehe. Dieses muß aber
für gewöhnlich fast blos mit den Händen geschehen, da
die Vorderarme in der Nähe der Ellenbogen fest aufgelegt
bleiben müssen, und man sich mit diesen für das Balan-
ciren, so wie mit den Händen für das Leiten, ein sicheres
Gefühl und Achtsamkeit angewöhnen muß. Alsdann ver-
suche man, mittels leichtem Aufsetzen der Füße, große
aber anfangs langsame Schritte in paralleler Richtung mit
den Rädern, und halte dabei die Absätze nicht einwärts,
daß man nicht mit denselben unter das hintere Rad
komme (...)
Bei dieser Gelegenheit grüße ich meine Freunde herzlich,
und reiche Jedermann freundlich die Hand, der unparthei-
isch sich bestrebt, die Wahrheit zu untersuchen und das
Gute zu befördern.
Mannheim, im Jahr 1817.
Karl Freiherr von Drais, Großh. Bad. Forstmeister,
Mitglied gelehrter Gesellschaften.
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