Wohnraumbeschreibungen
Bei Beschreibungen von Wohnräumen gibt es nicht das einfache Prinzip, die Beschreibung in eine
natürliche Sequenz von Handlungen aufzulösen, wie bei der Wegbeschreibung.
Wie gehen Sprecher dabei vor? V. Ullmer-Ehrich (1979), “Wohnraumbeschreibungen”, LiLi 33.
Versuchspersonen wurden gebeten, ihren Wohnraum zu beschreiben.
Wie bei der Wegbeschreibung muss eine Auswahl getroffen werden, und dann muss ein
Serialisierungsprinzip gefunden werden. Es gibt zwei Möglichkeiten:
Modellrekonstruktion
Wenn, man man käme jetzt auch hier rein (setzt Stuhl so um, dass er die Tür im Rücken hat)
(...) dann is da das Bett in der Ecke, da is auch n Fenster, n altes Fenster, noch so unterteilt, in
der Ecke ist der Schreibtisch, musst ich leider im Augenblick ein bischen dá hinstellen, weil da
jetzt ne Wasserleitung verlegt worden ist, die im Raum is, die so von der Wand absteht, der
Schreibtisch nich mehr ans Fenster passte, und eh hier links is sozusagen der Sitz, ne
Sitzecke, wo noch sone alte Couch steht, n paar Stühle drumrum (...)
Rekonstruktion aus der Perspektive eines imaginären Betrachters (Blickwanderung)
Aao, das Zimmer zu Hause, das auch, wenn man s auch nicht schlauchförmig, aber auch
ziemlich rechteckig, eh an der Tür is auch an einer Schmalseite, wenn man reinkommt rechts
davon is auch das Bett, dann steht da so son Blechregal, wie man dat so im Keller hat für die
Einmachgläser (...) ja hmm denn is da son ganz kleines Bücherschränkchen, und damit wär die
eine Wand a/jointfilesconvert/487521/bgedeckt, die rechte lange Wand, dann kommt das Fenster, an der linken Wand is
ne Couch und davor n Tisch, n einfacher Tisch, da les ich, schreib ich, ess ich, ja und dann
ne/jointfilesconvert/487521/bgen der Couch is son kleines Öfchen, und das wars schon.
Die letztere Rekonstruktion erlaubt deiktische Ausdrücke mit Bezug auf die Perspektive.
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